Release February 22, 2013
EAN/UPC: 705304458129
Traumton CD: 4581
Lineup
Kai Brückner: electric & acoustic guitars, dobro Jan von Klewitz: saxophone Johannes Gunkel: double bass Rainer Winch: drums
1, 7, 8 and 10 by Kai Brückner
3, 6 and 9 by Jan von Klewitz
2, 4, 5 and 11 by Johannes Gunkel
All tracks published by Traumton Musikverlag
All tracks recorded and mixed by Volker Meitz at Nordkreuz Studio
Mastered by Wolfgang Loos at Traumton Studios, Berlin
Info / Info english
Yakou Tribe – 100% Results
Wo für andere Bands der Jazz aufhört, da fängt er für Yakou Tribe erst an!
Die Jubiläen großer Rockbands bemessen sich nach Jahrzehnten, ja teilweise schon nach halben Jahrhunderten, ihre Platten gehen in die Dutzende. Im Jazz ist das anders. Jazz Bands treffen sich für ein Album, und wenn es dann besonders gut läuft und die Egos halbwegs auf derselben Frequenz senden, springt auch noch eine zweite Produktion heraus. Wenn eine Jazzgruppe aber in ein und derselben Besetzung vier ganze vier Platten an den Start bringt, dann ist das schon eine echte Sensation, umso mehr, wenn das auch noch in dem großen Durchlauferhitzer Berlin passiert. Das Quartett Yakou Tribe hatte jedoch noch nie ein Problem, mit den Gepflogenheiten des Jazz zu brechen. „100% Results“ ist tatsächlich die bislang vierte Platte der Berliner Band, und sie feiert sich einmal mehr das bunte, pralle Leben.
Seit „Rituals“, der letzten Produktion der vier Berliner, sind nicht weniger als sechs Jahre ins Land gegangen. Im Pop würde man angesichts einer so langen Auszeit von einer Reunion sprechen, doch im Jazz ticken die Uhren eben anders. Gitarrist Kai Brückner, Saxofonist Jan von Klewitz, Bassist Johannes Gunkel und Drummer Rainer Winch haben einander keineswegs aus den Augen verloren oder den viel zitierten Abstand zueinander gebraucht. Dazu verstehen sie sich einfach zu gut – was man auf der neuen Platte genauso hört wie auf allen bisherigen. Nein, sie haben die ganze Zeit gemeinsam musiziert, sind allerdings live etwas weniger in Erscheinung getreten. Eine Phase der Besinnung, wie Kai Brückner erklärt. „So hatten wir einfach mehr Zeit, uns auf bestimmte Aspekte unserer Musik zu konzentrieren. Die Arbeit an der Platte selbst hat gar nicht länger gedauert als bei unseren früheren CDs, aber es hat sich definitiv ausgezahlt, dass wir das Material schon länger und öfter gespielt hatten, bevor wir ins Studio gingen.“
Richtig, die Songs auf „100% Results“ gehen auf Anhieb ins Ohr, es geht nicht um Solo-Scharmützel, sondern um ein gemeinsames Singen auf den Instrumenten. Nicht, dass der Yakou Stamm auf früheren Einspielungen fahrig oder unkonzentriert gewirkt hätte. Im Gegenteil, die Band war mit ihrer lebensnahen Kreuzung von virulentem Jazzrock und sinnlicher Klangmalerei schon immer sehr pointiert und straight, um im Jazz-Jargon zu bleiben. Aber nie zuvor klangen die vier Musiker derart symbiotisch, dicht und in ihren individuellen Intentionen kollektiv verwoben wie auf „100% Results“. Vom ersten bis zum letzten Ton breitet sich eine positive Grundstimmung aus, die auch nicht abebben will, wenn die Musik längst verklungen ist. Schwang auf den ersten Alben von Yakou Tribe noch stets eine urbane Sehnsucht nach pastoraler Ferne mit, so manifestiert sich auf der neuen das unverstellte Lebensglück in der Großstadt.
Sicher haben sich in den zurückliegenden sechs Jahren bei allen vier Mitgliedern mannigfaltige persönliche Entwicklungen vollzogen und Veränderungen eingestellt, die sich selbstredend auf den Bandsound auswirken. Aber, so Brückner, es gab nur eine einzige wesentliche Entscheidung hinsichtlich der gemeinsamen Musik. „Wir haben den songhaften, eher produzierten Charakter unserer Aufnahmen mehr in Richtung eines direkten, live eingespielten Jazzfeelings verschoben. Es gibt nur bei einem Song Overdubs, alles andere ist wie bei einem Konzert live eingespielt worden. Wir kommen diesmal ohne jede Bastelei aus.“
Der Yakou Tribe wirkt frisch und neu, und dennoch steht die Band noch hundertprozentig zu der Musik, die für sie seit jeher charakteristisch ist. Brückner, von Klewitz und Co. zeichnen sich dadurch aus, dass sie für jeden Track eine neue Verabredung zwischen Kontinuität und Veränderung finden. Sie bedürfen längst nicht mehr der internationalen Vergleiche, sondern definieren ihren eigenen Markenkern: kurze, zugängliche Jazz-Songs zwischen dezenter Melancholie und unaufdringlicher Heiterkeit, die ihre eigenen Bilder entfalten. Vier Musiker, die nicht miteinander spielen, weil sie einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wären, sondern weil sie gar nichts anderes wollen. Diese Kraft, diese Leidenschaft und dieser Spaß überträgt sich unweigerlich auf den Hörer. Yakou Tribe ist ein Bündnis fabulierfreudiger Singer/Songwriter, die ihre Texte durch individuelle Klangfarben ersetzen. Vor allem können sie loslassen. Wenn eine Band, die seit mehr als zehn Jahren zusammen ist, ihr viertes Album mit derselben Leidenschaft und Entschlossenheit einspielt, als wäre es die erste Platte, dann hat sie alles, aber auch wirklich alles richtig gemacht.
***
Yakou Tribe – 100% Results (english)
Where jazz ends for other bands, is where it begins for Yakou Tribe!
Great rock-bands celebrate their big anniversaries after decades, sometimes even after half a century, with a dozen albums or so. In jazz this is different. Jazz bands meet for one album and if it goes particularly well and the egos are half-way in tune with each other this might lead to a second production. So when a jazz-group releases four solid albums with the same line-up of musicians, this is quite the sensation. Especially when this happens in the great boiler Berlin. The quartet Yakou Tribe however, has never had a problem breaking with the customs of jazz. “100% Results” is in fact the fourth record to date of the Berliner band and it celebrates once more the colorful, vibrant life.
No less than four years have passed, since the release of “Rituals”, the last production of the four Berliners. In pop-music one would call it a reunion after such a long time-out, but in the jazz-scene the clocks tick differently. Guitarist Kai Brückner, saxophonist Jan von Klewitz, bassist Johannes Gunkel and drummer Rainer Winch had in no way lost touch nor sought the much cited distance from one another. They get along much too well for that – which can be heard on this record just as much as on all the previous. No, they have been making music together all this time, they just haven’t performed live as much. It was a phase of reflection, as Kai Brückner explains. “This way we just had more time to concentrate on certain aspects of our music. The work on the record itself didn’t take any longer than for our previous CDs, but it definitely paid off, that we had already played the material longer and more often before we went into the studio.”
Right! The songs on “100% Results“ are instantly catchy. It’s not about solo-skirmish, but about singing together on the instruments. That’s not to say that the Yakou tribe seemed erratic or unfocused; quite the contrary. The band’s true-to-life hybrid of virulent jazz-rock and sensual soundscaping was always very pointed and straight, to stick with the jazz-jargon. But never before has this band sounded symbiotic, dense and collectively interwoven in their individual intentions to such an extent as on “100% Results”. From the first to the last note it spreads a positive mood that won’t leave, even when the music has long faded. While the first albums of Yakou Tribe still had a taste of urban longing for pastoral distance, the blatant happiness of life in the city manifests itself on the new record.
Surely, all four members have experienced various personal developments and changes in the past six years, that obviously have an influence on the band-sound. But, as Brückner states, there was only one single significant decision regarding their music. “We have shifted the song-oriented, more produced character of our recordings in the direction of a more direct, live-recorded jazz-feeling. There is only one song with overdubs, everything else is played live just like at a concert. This time we managed without fiddling around in post-production.”
The Yakou tribe appears fresh and new but nevertheless the band still stands a hundred percent by the music that has always been characteristic for them. A distinctive trait of Brückner, von Klewitz and co. is that they find a new agreement between continuity and change for every track. They no longer call for international comparison, but rather define their own brand essence: short, accessible jazz-songs between restrained melancholy and unobtrusive cheerfulness, that unfold their own pictures. Four musicians, who are not playing together because they are at the mercy of each other, but because they wouldn’t want it any other way. This power, this passion and this fun are inevitably transmitted to the listener. Yakou Tribe is an alliance of tale-telling singer/songwriters, who exchange their lyrics for individual sound. Above all they know how to let go. If a band that has been playing together for over ten years records their fourth album with the same passion and decisiveness as if it were their first, then they have done everything, and truly everything right.